Donkey Kong Country Tropical Freeze Test

Nachdem uns Retro Studios bereits auf der Nintendo Wii mit einem neuen Ableger der Donkey Kong Country-Serie beglückt hat, geht es einige Jahre später nun auch auf der Wii U mit einem neuen Donkey Kong in die nächste Runde. Spielerisch orientiert man sich dabei stark an den Vorgänger, bekannte Gesichter wie Diddy Kong, Dixie Kong und nun auch Cranky Kong sind auch mit von der Partie. Wie uns das neueste Werk der Retro Studios im Test gefallen hat, erfährt Ihr im nachfolgenden Beitrag.

Gewohntes Spielkonzept in hübscher neuer Verpackung

Spielerisch hat sich Donkey Kong Country Tropical Freeze im Vergleich zum Vorgänger leider nicht merklich weiterentwickelt. Eine der großen Neuerungen ist Cranky Kong der seinen Stock als Pogo Stick verwendet um über Abgründe und schwer passierbare Passagen zu springen. Wie bereits in Donkey Kong Country Returns nehmen die Nebencharaktere im Einzelspielermodus eine Unterstützende Rolle ein. Entscheidet man sich z.B. für Dixie Kong hat man die Möglichkeit sich mit Donkey Kong etwas länger in der Luft zu halten und zusätzlich für kurze Zeit etwas an Höhe zu gewinnen. Diddy Kong benutzt ein Jetpack mit dessen Hilfe Ihr auch weitere Sprünge hinlegen könnt.

Wie schon beim Spielkonzept gibt es auch bei der Spielgrafik einige Übereinstimmungen zum Vorgänger. Dank der HD-Optik gibt es in Donkey Kong Country Tropical Freeze aber aufwändigere und detailliertere Spielwelten zu bestaunen. Gespielt wird aus der Platformer-Perspektive. Die eigentliche Action spielt sich im Vordergrund ab während man im Hintergrund hübsche und aufwendige Landschaften realisiert hat, die den Charakter des jeweiligen Levels besser hervorheben. Die Framerate bleibt dabei weitgehend Konstant und kommt an keiner Stelle ins schwitzen.

Um den Spielverlauf etwas abwechslungsreicher zu gestalten, streuen die Entwickler immer wieder Level in die Mischung in denen man z.B. auf einem Raketenfass reitet, sich auf einer Eisenbahngondel durchschlagen muss, oder gegen einen größeren Insel-Boss antritt. Die Bosse sind recht aufwendig realisiert worden und setzen wie gewohnt auf einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad. Bis die vordefinierten Abläufe der Bosse in Fleisch und Blut übergegangen sind, werdet Ihr also einige kostbare Leben verlieren.

Weniger, dafür längere Level

Anders als bei Donkey Kong Country Returns setzen die Entwickler bei Tropical Freeze auf weniger dafür aber längere Level. Wie gewohnt gibt es dabei in jedem Level eine ganze Reihe an verstecken in denen sich Puzzleteile, Bonus-Stages sowie die klassischen K-O-N-G Buchstaben verstecken. Um die Verstecke zu finden, muss des Öfteren auch mit der Umgebung interagiert werden. Vorrangig kommt dabei Donkey Kong’s Trommel-Fähigkeit zum Einsatz bei der er wild auf den Boden schlägt. Teilweise benötigt man auch den passenden Nebencharakter im Team um die verstecke aufspüren zu können.

Die Bonus-Stages sind uninspiriert realisiert worden. In jeder Stage müssen Bananen gesammelt werden, die man über diverse Plattformen erreicht. Sammelt man alle Bananen erhält man ein Leben sowie ein Puzzleztei als Belohnung.

Pro Insel gibt es mehrere Level die über versteckte Passagen oder gesammelte Gegenstände freigeschalten werden können. Zusätzlich hat man die Möglichkeit Items, Leben sowie andere unterstützende Fähigkeiten in einem Shop im Austausch gegen gesammelte Münzen zu kaufen. Die Shops auf den verschiedenen Inseln beinhalten dabei immer die gleichen Items und werden erst freigeschalten nachdem man die ersten paar Level einer Insel erfolgreich abgeschlossen hat.

Dank Online-Ranglisten könnt Ihr euch mit Spielern auf der ganzen Welt messen. Neben der eigentlichen Rundenzeit werden auch andere Aspekte wie z.B. die gesammelten Puzzleteile aufgezeichnet. Zum Zeitpunkt des Tests waren die Online-Funktionen aber leider noch nicht verfügbar, weswegen wir euch an dieser Stelle keine genaueren Details geben können.

Multiplayer-Modus mit hohem Schwierigkeitsgrad aber leider auch schwächen

Neben der Möglichkeit Donkey Kong Country Tropical Freeze alleine in Angriff zu nehmen, kann man das Spiel auch mit einem zweiten Spieler lokal im vollen Umfang durchspielen. Im Multiplayer-Modus übernimmt einer der Spieler die Steuerung von Donkey Kong, während der zweite Spieler die Wahl zwischen allen verfügbaren Nebencharakteren hat. Der bereits im Einzelspielermodus gebotene recht knackige Schwierigkeitsgrad wird im Multiplayer-Modus spürbar härter, da man den Nebencharakter nur noch auf Absprache mit einem anderen Spieler ausrüsten kann. Zusätzlich wird es speziell bei grafisch aufwändigeren und schnellen Spielstellen schwierig die Charaktere am Bildschirm zu unterschieden. Besonders schwer fällt dies z.B. bei einer Kombination aus Diddy Kong und Donkey Kong die sich zwar von der Größe her unterscheiden, rein farblich aber sehr schnell vertauscht werden können. In Levels in denen man z.B. auf einem Raketenfass oder einer Eisenbahngondel unterwegs ist, verliert man beim Versagen zusätzlich nicht nur ein, sondern gleich zwei Leben. Der bereits angesprochene hohe Schwierigkeitsgrad sorgt anschließend dazu, dass die angesammelten Leben recht schnell zur Neige gehen. Einen wirklichen Game Over Screen muss man dabei wie gewohnt aber nicht befürchten, da man automatisch mit vier neuen Leben ausgestattet wird, sobald nichts mehr geht. Der Fortschritt in den jeweiligen Levels wird dabei aber zurückgesetzt. Dies kann etwas ärgerlich werden, da man speziell bei ein paar der schwierigsten Level im Spiel alle paar Minuten mit dem Game Over Bildschirm beglückt wird. Neue Leben kann man sich im Shop im Tausch gegen Münzen kaufen. Die Shops sind auf den Inseln aber immer erst später zugänglich. Zusätzlich hat man im Spielverlauf nicht die Möglichkeit, zu vorhergehenden Inseln zurückzukehren um dort einzukaufen, was sich als doch etwas fragwürdige Design-Entscheidung herausstellt.

Die Wahl des Charakters im Multiplayer-Modus sollte anhand der jeweiligen Erfahrung getroffen werden. Anfängern wird mit Dixie sowie Diddy Kong ein etwas entschärftes Gameplay geboten. Die Steuerung von Donkey Kong sollte immer der erfahrenere Spieler übernehmen.

Der Multiplayer-Modus kann auf Wunsch dazu genutzt werden, um Donkey Kong Country Tropical Freeze ausschließlich mit Diddy, Dixie oder Cranky Kong zu spielen. Hierbei benötigt man einzig einen zweiten Controller, Donkey Kong ist zwar auch weiterhin dabei, kann aber mit einer kurzen Selbstmord-Aktion aus dem Spiel genommen werden.

Wii U GamePad Funktionen beschränken sich auf Off-TV Play

Etwas überraschend ist die Integration des Wii U GamePads die bis auf die Off-TV Play Funktion nicht vorhanden ist. Im Einzelspielermodus sowie im Mehrspielermodus bleibt der Touchscreen des Wii U GamePads schwarz und bietet keine Funktion. Dabei handelt es sich wohl um ein kleines Eingeständnis, dass nicht jedes Spiel einen Mehrwert aus einer GamePad Integration ziehen kann. Wirklich bekritteln kann man die Entscheidung gegen spezielle GamePad Funktionen nicht, ein Gefühl der Enttäuschung bei jedem Blick auf das GamePad blieb uns aber nicht erspart und steht auch im kompletten Kontrast zu Nintendo’s Plan das Wii U GamePad auch weiterhin als Verkaufsargument für die Wii U zu kommunizieren.

Großartiger Soundtrack

Donkey Kong Country kann nicht nur optisch sondern auch musikalisch überzeugen. Retro Studios setzt auf eine Vielzahl von fantastischen Tracks die mit den Themen der jeweiligen Level verschmelzen. Die Musik ist dabei so gut, dass sich Retro dazu entschlossen hat, die jeweiligen Tracks als freispielbare Objekte einzubauen. Die gesammelten Musikstücke können anschließend über einen kleinen Player abgespielt werden.

Hochpoliert und Abwechslungsreich ohne große Neuerungen

Mit Donkey Kong Country Tropical Freeze liefert Nintendo ein Jump’n’Run mit gewohnter Qualität ab. Das Level-Design ist detailliert und abwechslungsreich und auch das Gameplay hat nichts von dem knackigen Schwierigkeitsgrad verloren für den die Donkey Kong-Serie bekannt ist. Genre-Fans wird mit Donkey Kong Country Tropical Freeze weit über 30 Stunden Spielspaß geboten, der durch den Multiplayer-Modus nochmals verdoppelt werden kann. Ganz ohne Kritik kommt Tropical Freeze aber leider nicht davon. Speziell im Multiplayer-Modus muss man mit einem stetigen Besuch am Game Over-Bildschirm leben. Aufgrund der detaillierten Umgebung hat man speziell im Multiplayer-Modus oftmals auch das Problem, dass man den eigenen Charakter aus den Augen verliert oder vertauscht. Im Vergleich zu Donkey Kong Country Returns gibt es weniger Level, was sich im Test aber als eher positiv herausgestellt hat, da die vorhandenen Level länger ausgefallen sind und besser umgesetzt wurden. Level die als Lückenfüller dienen gibt es diesmal somit nicht.

Das wohl größte Problem findet sich bei den marginalen Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger. Tropical Freeze bessert an vielen Stellen nach, bietet aber keine Nennenswerten Neuerungen. Das Spielgefühl ist gleich, die Themen der Inseln sind gewohnt generisch und auch sonst gibt es keine Anzeichen einer Weiterentwicklung der Serie.

Positiv
Negativ
Donkey Kong Country Tropical Freeze Test Wertung
Unterm Strich ist Donkey Kong Country Tropical Freeze ein hochpoliertes umfangreiches Jump’n’Run Abenteuer mit viel Abwechslung und einem verbesserungsfähigen Multiplayer-Modus der mit Abstrichen begeistern kann. Der Schwierigkeitsgrad ist wie gewohnt hoch, schafft es aber die Waage zwischen Frust und Spaß weitgehend zu halten. Wutausbrüche sind aber trotzdem vorprogrammiert.
90%

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