Little Inferno Test

Passend zur kalten Jahreszeit veröffentlicht die Independent Spieleschmiede Tomorrow Corporation ihr neuestes Werk Little Inferno und möchte damit ordentlich einheizen. Mit im Gepäck ein Spielkonzept, das keines zu sein scheint, einem Ofen und viel Zeugs zum Verbrennen.

Wie es sich für viele Independent Entwickler gehört, muss ein unkonventionelles Spielkonzept her. Da macht auch Little Inferno keine Ausnahme. In der Mitte des Bildschirms sieht man einen Ofen. In diesen können wir die unterschiedlichsten Gegenstände hinein werfen, vom Marshmallow und Wecker bis hin zum geistig Verwirrten Bär. Mit dem Stylus oder der Wii Remote Pointer Steuerung können wir diese Gegenstände nun anzünden. Das war es auch schon und wir könnten eigentlich mit dem Review aufhören.

Das Spiel mit dem Feuer

Little Inferno bietet ein niedliche Design und schrille Dialoge

Little Inferno bietet ein niedliche Design und schrille Dialoge

Ganz so einfach wie es klingt, ist es dennoch nicht. Denn das Spiel mit dem Feuer macht großen Spaß. Aus einer Reihe von Katalogen können wir uns die unterschiedlichsten Gegenstände kaufen, um sie in dem Ofen zu verbrennen. Für jedes der verbrannten Gegenstände erhalten wir Münzen, die wir in neue Gegenstände investieren können. Dabei werden die Urinstinkte des Menschen angesprochen, denn das Verbrennen von Dingen hat irgendwo etwas Magisches. So auch bei Little Inferno. Es ist einfach verdammt interessant, sich anzuschauen, wie die einzelnen Gegenstände in Verbindung mit Feuer reagieren. Mais wird zu knallendem Popcorn, der Feuermelder lässt es regnen und die schrullige Katze scheißt einen großen Berg. Warum manche der Dinge reagieren, wie sie reagieren, ist oft nicht nachvollziehbar, aber lustig. Und darauf kommt es am Ende an.

Motivation am Ofen

Ob eine Opernsängerin und ein Dino auf Bauklötzen sich vertragen?

Ob eine Opernsängerin und ein Dino auf Bauklötzen sich vertragen?

Alleine das Anzünden von Gegenständen macht nicht das ganze Spiel aus. Als Spieler wird man ständig dazu motiviert, neue Dinge zu probieren. Man hat bestimmte Aufgaben zu erfüllen, um einen neuen Katalog freizuspielen oder um voran zu kommen. Zusätzlich gibt es zu jedem Katalog eine sich erweiternde Liste mit Kombos. Um ein Kombo zu schaffen, muss man unterschiedliche Paare von Gegenständen zusammen in den Ofen legen und zeitgleich anzünden. Zum Beispiel braucht eine Kino-Abend Kombo ein TV-Gerät und Mais für das Popcorn, die LOL-Katze wiederum erwartet andere Kombinationen. Manche der Kombinationen sind recht selbsterklärend, bei den meisten ist allerdings einiges an Kopfschmalz gefragt. Das Kombinieren macht dabei viel Spaß und bringt auch neue Reaktionen der Gegenstände mit sich. Vor allem aber macht die interessante Physik Spaß. Die Gegenstände verbrennen und zerfallen irgendwann zu Staub. Aber die Gegenstände können auch gehalten und umher geworfen werden. Eine geworfene Glühbirne kann dabei schnell zerbrechen, der Elf mit dem Bombengürtel fliegt bei dem kleinsten Funken in die Luft, der Mond zieht alles um sich herum an und das Trockeneis friert alles ein.

Nicht ganz ohne Story

Aye Aye Pirat

Aye Aye Pirat

So simpel es auch klingt, das Spiel kommt nicht ganz ohne Story aus. In einem Video und durch Briefe wird einem klar gemacht, dass man die Sachen verbrennen muss, damit man nicht friert. Denn die Welt draußen ist kalt und eisig geworden. In Briefen des Wettermanns wird einem dies immer wieder deutlich gemacht. Und so ganz alleine ist man im Spiel auch nicht. Eine Tante oder die niedlich skurrile Nachbarin versorgen einen mit Briefen. In den Briefen können Tipps stehen, man kann Gegenstände bekommen oder ihnen Gegenstände zukommen lassen. Das Ganze ist so niedlich und wirr präsentiert, dass man die Figuren richtig ins Herz schließt und sich über jeden neuen Brief freut. Und was macht man mit dem Brief nach dem Lesen? Richtig – er gehört im Ofen verbrannt.

Ein brennendes Erlebnis

Spaß nur in großer Runde!

Ein brennendes Erlebnis

Ich hatte wirklich keine Erwartungen an dieses Spiel. Die Videos zu dem Spiel waren langweilig und die Beschreibungen machten das Ganze nicht besser. Eigentlich wollte ich nur mal kurz reinschnuppern. Doch 2,5 Stunden später stand fest, dass ich dieses Spiel einfach lieben muss. Ich kann es mir auch nicht genau erklären, was es ist, dass dieses Spiel mich so fasziniert. Ist es die skurrile Nachbarin und dessen wirre Briefe innerhalb dieser melancholisch süßen Welt? Oder das Spiel mit dem Feuer? Oder vielleicht doch das Herausfinden der Kombos? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass mir das Gesamtpaket sehr gut gefällt und ich solche innovativen und gewagten Ideen liebe.
Das Spiel ist sicherlich nichts für jeden. Aber jeder, der neue Spielkonzepte unvoreingenommen ausprobieren mag, sollte dies tun und wird auch seinen Spaß daran haben.

Zweite Meinung: Faszination Feuer

Spaß nur in großer Runde!

Meine aktuelle eShop Empfehlung

Als Kind gab es wenig das so eine Faszination auf mich ausübte wie Feuer und das hat sich scheinbar bis heute nicht geändert. Das Spielprinzip ist wie von Dennis schon erklärt, recht einfach gestaltet. Man kauft Gegenstände verbrennt diese und bekommt Geld um weitere Gegenstände zu kaufen. Tiefgang bekommt das Spielkonzept durch die Kombinationen die man im Spiel finden muss um weitere Gegenstände kaufen zu können. Das Spielkonzept klingt recht flach zieht einem aber bereits ab der ersten Sekunde in seinen Bann.

Besonders die sehr gut gelungene Darstellung des Feuers macht Little Inferno zu einem wahren Hingucker. Mir würde auf die schnelle kein Spiel einfallen, dass Feuer jemals besser dargestellt hat als es bei Little Inferno der Fall ist. Gegenstände verbrennen unterschiedlich schnell. Zündet man z.B. einen Brief an einer Ecke an, breitet sich die Flamme sehr schnell aus, langsamer geht das ganze dann z.B. bei einem Ziegelstein. Die ins Spiel eingebauten Gegenstände wurden mit viel Liebe zum Detail entworfen und lösen darüber hinaus spezielle Aktionen aus sobald Sie angezündet werden. Ein paar der Items können auch miteinander kombiniert werden. So wird z.B. aus einem Eiswürfel und einem Kaffee ein Eiskaffee.

Die Atmosphäre des Spiels erinnert an die guten alten Tim Burton Filme. Darüber hinaus merkt man, dass die Entwickler viel Herzblut in die Entwicklung von Little Inferno gesteckt haben. Man wird 4 bis 6 Stunden Spaß haben und sich in dieser Zeit nur schwer von Little Inferno trennen können. Durch das hypnotisierende Feuer wird man den Titel aber auch nach dem Finden aller Kombinationen nochmals starten um sich z.B. mit Bauklötzen ein Schloss aufzubauen um dieses anschließend langsam verbrennen zu lassen.

Meiner Meinung nach ist Little Inferno trotz seines geringen Umfangs das derzeit beste eShop Spiel das man sich für die Wii U holen kann.
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Positiv

tolle Physikalische Elemente
man kann Dinge verbrennen ohne sich dabei die Finger zu verbrennen
unterschiedlich reagierende Gegenstände
niedliche Charaktere & witzige Dialoge
motivierende Kombos
sehr dichte Atmosphäre

Negativ

zu wenige Dialoge
nur ein Schauplatz

Little Inferno Test Wertung
70%

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